“…Übrig blieben musikalische Leuchtraketen: Die ukrainische Starsopranistin Maria Guleghina gab als Gulnara, Sklavin und schicksalsgetriebene Mörderin, ein wenig selbstironisch die Primadonna. Ihr Ausdrucksspektrum ist gewaltig, vom süffigen dolce bis zu den aberwitzigen Koloraturen bringt sie jede Nuance, riskiert viel, schleudert die höchsten Töne furienhaft in den Saal. Manchmal übertreibt sie es ein bisschen und provoziert halb erstaunte, halb belustigte Blickwechsel….”

Der Westen

“…Gespannt waren die Opernfreunde auf das Rollendebüt der dramatischen russischen Sopranistin Maria Guleghina als Gulnara, der Frau, die liebend versucht, zwischen Feinden zu vermitteln. Vor zwei Jahren hatte Guleghina einen grandiosen Einstand im Konzerthaus als Turandot. Und obwohl damals der musikalische Kraftprotz Gergiev am Pult stand, war das eine differenziertere Gestaltung, als man sie von der auch optisch stark veränderten Sängerin jetzt hörte. Trotzdem – an Hochdramatik war dieses Debüt der Sopranistin, die für die Rolle den passenden scharfen Metallklang in der Stimme hat, kaum zu überbieten…”

Ruhr Nachrichten

“… Dass Verdi dieses Werk für die besten Sänger seiner Zeit geschrieben hat, wird auch im zweiten Akt deutlich, wenn die nächsten beiden Stimmakrobaten mit ihren Paradestücken auftreten. Nachdem der Chor der Haremsdamen, der vom Volumen im Gegensatz zu den Korsaren im ersten Akt durchaus mit dem Orchester mithalten kann, Gulnara, der Lieblingssklavin des Paschas, ihre Vorteile ausgemalt hat, die es mit sich bringt, in der Gunst des Paschas zu stehen, präsentiert Maria Guleghina mit hochdramatischem Sopran ihre Kavatine “Vola talor dal carcere”, in der sie ihrer Sehnsucht nach Freiheit und ihrer Verachtung des Paschas Ausdruck verleiht. Dabei begeistert Guleghina mit einem gewaltigen Stimmvolumen, das im tieferen Bereich sehr samtig getönt und weich klingt, in den Höhen jedoch so scharf werden kann, dass sie Glas zum Klirren bringen könnte….”

OMM